Alles muss versteckt sein | Wiebke Lorenz

Mittwoch, 15. März 2017




Titel: Alles muss versteckt sein
Autor: Wiebke Lorenz
Verlag: Diana Verlag
Erscheinungsdatum: 11.11.2013
Seiten: 352 Seiten
Preis: 9,99€


Inhalt:

Steckt in jedem Menschen ein Mörder?
In Gedanken hat Marie schon erschlagen, erwürgt, zerstückelt. Die furchtbar realen Gewaltfantasien kommen ohne Vorwarnung und machen ihr unaussprechliche Angst. Doch denken heißt nicht tun.
Glaubt Marie. Bis ein grausamer Mord geschieht, der genau dem Horror-Drehbuch ihres Kopfes entsprungen zu sein scheint. Alle halten Marie für eine Mörderin. Auch sie selbst.
Sie wird verurteilt, eingewiesen, weggesperrt. Ein junger Arzt hilft ihr dabei, die Wochen vor der Mordnacht zu rekonstruieren, und in Marie wachsen die Zweifel. Ist die Wahrheit noch viel furchtbarer als ihre Fantasie?

Erster Satz:

"Weißt du, wozu du fähig bist?"


Meine Meinung:

Dieses Buch war wieder eine Empfehlung einer tollen Booktuberin (die gleiche wie letzes Mal)! 😊

Es ist mal was ganz anderes, als das was ich sonst immer lese.
Zwar lese ich auch des Öfteren mal Thriller, aber dieser hier hatte einen großen psychologischen Hintergrund.

Es geht um eine Zwangserkrankung, denn Marie stellt sich immer wieder in Gedanken vor, wie sie Menschen quält, ersticht, foltert und ihnen immer mehr Schmerzen zufügt.
Diese Gedanken verfolgen Marie ständig in ihrem Alltag, auch in ihrem Beruf als Kindergärtnerin, denn auch diese "Mord - Gedanken" richten sich gegen die kleinen Kinder, die Marie aber doch so gerne hat ...

Wie würdest du damit umgehen, wenn ständig in deinem Kopf ein Mord geschieht?

Sie kommt in eine psychiatrische Einrichtung, wo sie gemeinsam mit ihrem Therapeuten Dr. Falkenhagen versucht die Tat zu rekonstruieren. Denn das Problem ist, dass sich Marie weder an die Nacht noch an den Mord erinnern kann.

Alle sagen, du bist schuld ... Auch du denkst das, doch kannst dich trotzdem an nichts erinnern?

Es gibt viele Bereiche in der Medizin, die mich interessieren. Ein Bereich davon ist die menschliche Psyche und das menschliche Gehirn. Und die Zwangserkrankung spielt sich nun mal im menschlichen Kopf ab. Ich fand es sehr interessant mehr über diese Krankheit zu erfahren.

Denn wann bekommt man schon mal einen realen Einblick? Ich verstehe die Krankheit jetzt besser und habe auch gelernt, dass "Denken nicht Tun" ist und dass "Zwangskranke Täter ohne Tat" sind, denn es sind meist nur Gedanken.

Ich habe zusammen mit Marie gelitten, ich habe ihren deutlichen Selbsthass gespürt und habe einen tollen Einblick in die Psyche eines Menschen mit einer Zwangserkrankung bekommen!

Das Ende dieses Buches hat mich umgehauen, denn es war eine Wendung mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe.

Großartiges Werk! Es sollte viel mehr Aufmerksamkeit bekommen, denn die Autorin hat sich mit dieser Krankheit intensiv beschäftigt und auch wie sie im Nachwort erwähnt hat "Gerade in Literatur und Film werden solche Zwänge oft als absurd-komische Spleens dargestellt, was den Leidensdruck der Betroffenen und den ihrer Angehörigen oft noch erhöht." hat mich zum Nachdenken angeregt.
Denn viele Menschen mit so einer Krankheit, haben oft einen Kontroll - o. Waschzwang, oder müssen erst drei Mal ums Auto laufen, bevor sie einsteigen können, denn so kommen sie besser durch den Alltag.

Und was machen Mitmenschen oder Medien? Sie verharmlosen diese Zwänge einfach oder stellen sie lächerlich da ...

Die Autorin hat es geschafft, diese Zwangserkrankungen nicht lächerlich dastehen zu lassen!


Fazit:

Ein tolles Buch! Lest es! Besonders wenn euch psychische Krankheiten interessieren!


Bewertung:

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